Basierend auf dem ersten Feldversuch in AgriSens DEMMIN 4.0 – Anwendungsfall 4 „Bewässerung“ im Jahr 2021 wurde vor Kurzem die erste Publikation veröffentlicht. Übergeordnetes Ziel war die Untersuchung der sortenspezifischen Optimalbereiche der nutzbaren Feldkapazität von Hoch-Amylopektin-Kartoffeln sowie Auswirkungen unterschiedlicher Bewässerungsmengen auf Ertrag, Qualität und Erlöse auf Betriebsebene.
Kartoffeln sind eine der wichtigsten Feldfrüchte in der weltweiten Lebensmittelproduktion. In Bezug auf die Anbaufläche liegen sie auf Rang 5, nach Zuckerrohr, Mais, Weizen und Reis und reagieren grundsätzlich sensitiv auf kurzzeitigen Wasserstress in Form von Ertrags- und Qualitätseinbußen sowie erhöhter Anfälligkeit gegenüber Krankheitsbefall. Deswegen ist ein effizientes Wassermanagement die Grundvoraussetzung im Kartoffelanbau, auch unter humiden klimatischen Bedingungen. In der landwirtschaftlichen Praxis werden Kartoffeln jedoch häufig übermäßig bewässert, da die Landwirte glauben, dass eine höhere Bewässerung zu höheren Erträgen und einer besseren Knollenqualität führt. Im Fokus der Studie sind neue Kartoffelsorten, die sich durch einen hohen Stärkegehalt und eine hohe Qualität auszeichnen und hauptsächlich für die Herstellung von Fertiggerichten aus Kartoffeln verwendet werden. In Bewässerungsmanagementsystemen werden diese Kartoffeln und ihr kulturspezifischer Wasserbedarf jedoch nicht berücksichtigt. Das wichtigste Ergebnis der Studie ist, dass 10 % weniger Bewässerungswasser im Vergleich zur üblichen Bewässerung durch den Landwirt ausreicht, um den Bewässerungsbedarf der Pflanzen zu decken, was zu erheblichen Wassereinsparungen pro Wachstumsperiode führt. Die Veröffentlichung finden Sie im Agronomy Journal: https://www.mdpi.com/2073-4395/12/11/2685
Wenzel, J.L., Conrad, C., Piernicke, T., Spengler, D. and Pöhlitz, J. (2022) Assessing the Impact of Different Irrigation Levels on Starch Potato Production. Agronomy, 12, 2685. https://doi.org/https://doi.org/10.3390/agronomy12112685.