In Zusammenarbeit mit der TU Berlin und der Universität Neapel wurden zwei neue Konzepte zur Identifizierung grundwasserabhängiger Ökosystemen auf globaler Ebene entwickelt. Beide Ansätze kombinieren frei verfügbare Geodaten mit Fernerkundungsdaten.
In der Publikation von El-Hokayem et al. (https://doi.org/10.1016/j.scitotenv.2023.166397) wurde potentiell grundwasserabhängige Vegetation im mediterranen Biom mit Hilfe des neu entwickelten pGDV Index kartiert. Der Index verknüpft elf thematische Datensätze zu: 1) Grundwasser-Vegetations-Interaktion; 2) Wasserspeicherkapazität des Bodens; 3) Landschaftsfeuchtepotential; 4) Landnutzung und 5) hydraulische Leitfähigkeit. Die Ergebnisse zeigen, dass 31 % der natürlichen Vegetation im mediterranen Biom mit hoher Wahrscheinlichkeit grundwasserabhängig sind.
Die Arbeit von Link et al. (https://doi.org/10.1088/1748-9326/acea97) analysiert in einem aggregierten Index das potenzielle globale Vorkommen von grundwasserabhängigen Flüssen, Feuchtgebieten und Vegetation sowie die damit verbundenen Bedrohungen dieser Ökosysteme. Das höchste Potenzial für grundwasserabhängige Ökosysteme wurde in tropischen und ariden Gebieten gefunden.
Beide Karten wurden anhand existierender Daten und Vegetationsaufnahmen im Gelände validiert. Die Ergebnisse stellen eine wichtige Voraussetzung für lokale Kartierungen und den Schutz von Biodiversitäts-Hotspots dar.