Das Einzugsgebiet der Salza befindet sich im Südwesten Sachsen-Anhalts. Die Salza entwässert weite Teile des östlichen Harzvorlandes und mündet nördlich von Halle bei Salzmünde in die Saale. Die hydrologischen Verhältnisse sind durch die im Regenschatten des Harzes geprägt und zeichnen sich durch eine hohe Abflussdynamik mit langanhaltenden Niedrigwasserphasen und kurzzeitigen extremen Abflussspitzen aus. Bedingt durch die günstigen Boden- und Klimaverhältnisse und den Reichtum an Rohstoffen zeichnet sich das Gebiet durch ein vielfältige intensive Landnutzungsgeschichte aus, die charakteristische Spuren hinterlassen hat. Die bekanntesten und auffälligsten sind sicherlich die Halden des ehemaligne Mansfelder Kupferschieferbergbaus oder die Kalihalde Teutschenthal. Heute ist das Gebiet vor allem landwirtschaftlich geprägt. Von den ehemals vielen Bergbaustandorten existieren nur noch Der Tagebau Amsdorf und das zugehörige Rohmontanwachswerk. Im Zentrum des Einzugsgebietes befindet sich das Gebiet der Mansfelder Seen, von denen heute lediglich der Süße See und zwei Restseen des ehemaligen Salzigen Sees existieren. Der Süße See ist mit 267 ha der größte natürlich See im Süden Sachsen-Anhalts. Der große Wasserkörper hat eine thermische Ausgleichswirkung, was zur Reduzierung von Spätfrösten führt. Aufgrund dieser Klimagunst hat sich um den Süßen See der Obst- und Weinbau etabliert.
Die landschaftlichen Besonderheiten und die Nähe zur Universitätsstadt Halle machen das Einzugsgebiet der Salza bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jh. zum beliebten Forschungsobjekt hallescher Geographen. Seit der deutschen Wiedervereinigung hat sich dieses Interesse verstärkt. Dabei steht die Analyse und Bewertung der Mensch-Umwelt-Beziehung in der Region im Zentrum der wissenschaftlichen Arbeiten der Fachgruppe Geoökologie. Schwerpunkt der Forschungsarbeiten bildet dabei die Analyse und Quantifizierung von Landnutzungseffekten für Böden, Wasserhaushalt und Wasserqualität. Die Arbeiten sind dabei anwendungsorientiert und schaffen wissenschaftliche Grundlagen für die Bewirtschaftungsplanung, Gewässersanierung und den Bodenschutz.
Im Rahmen eines Langzeitmonitorings betreibt die Fachgruppe Geoökologie Wetterstationen und Bodenfeuchtemessfelder im Einzugsgebiet. Außerdem werden kontinuierliche Probenahmen an Stand- und Fließgewässern mit wechselnden regionalen und thematischen Schwerpunkten durchgeführt. Im Ergebnis der geoökologischen Forschungen im Einzugsgebiet der Salza ist in den vergangenen 30 Jahren eine Vielzahl an Publikationen, Dissertationen, Diplom- und Masterarbeiten sowie Forschungsberichten entstanden.
Wir sind dankbar für die gute Zusammenarbeit mit Behörden, Institutionen und Agrarbetrieben, die uns wohlwollend und pragmatisch bei unseren Arbeiten unterstützen.
Partner vor Ort:
- Landesbetreib für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW)
- Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG)
- Obsthof Müller-Querfurt
- Agrarunternehmen Barnstädt
- Agrargenossenschaft Querfurt
- Fischerhof am Kernersee