Entwicklung eines Fernerkundungsservices als Beitrag zur Mitigation von Wärmeinseleffekten und Adaption von urbanen Grünflächen an Dürre‐ und Hitzestress in den Gemeinden Hessens
Gegenstand des Projektes ist die
Erfassung und Analyse der Ausprägung urbaner Wärmeinseln auf Basis thermaler
Satellitendaten in Hessischen Kommunen ab 20.000 EW.
Die gewonnenen Informationen
werden in kartographischer Form aufbereitet und „easy to use“ für Planer und
Entscheidungsträger zur Verfügung gestellt. Die Projektergebnisse können somit
dazu beitragen, geeignete Mitigations- und Adaptionsmaßnahmen zur Erhöhung der
Hitzeresilienz zu entwickeln.
Projektleitung
Team
Hintergrund und Ziele
Die stetig zunehmende Weltbevölkerung führt zu einer hinreichenden Urbanisierung. Dichter und größer werdende Städte unterliegen einem Phänomen, das als Urbane Wärmeinsel (Urban Heat Island, UHI) bekannt ist und das sich durch erhöhte Temperaturen in Relation zur ländlichen Umgebung auszeichnet. UHI-Effekte können sich etwa in Form von Hitzestress negativ auf die Gesundheit der Stadtbevölkerung auswirken. Städtische Grünflächen, wie Parks und Alleen, bieten hingegen ein Kühlungspotenzial, das die Umgebungstemperaturen dieser Flächen wieder reduzieren kann.
Der anthropogen verursachte Klimawandel bringt jedoch Extremwetterereignisse wie Dürren und Hitzewellen mit sich, die in Intensität und Frequenz zunehmen. Während Hitzewellen die schon bestehenden UHI-Effekte intensivieren, werden städtische Grünflächen in den Dürreperioden zusätzlichem Trockenstress ausgesetzt, der ihre Kühlungswirkung reduziert. Dies erhöht die Exposition insbesondere der hochaltrigen Bevölkerung gegenüber Hitzestress und kann schließlich zu Kreislauferkrankungen und Tod führen, wie beispielsweise in den Hitzewellen 2003 und 2018 zu beobachten war.
Planer stehen entsprechend vor der Herausforderung, die Hitzeresilienz ihrer Städte zu erhöhen. Mit der Aufbereitung thermaler Satellitendaten wollen wir Informationen zu Cold und Hot Spots in Hessischen Städten und Gemeinden bereitstellen, die im Rahmen von Entscheidungsfindungsprozessen hinsichtlich geeigneter Mitigations- und Adaptionsmaßnahmen unterstützen sollen. Wir hoffen dadurch, einen Beitrag zur Erhöhung der Resilienz hessischer Städte gegenüber Dürre- und Hitzestress leisten zu können und sowohl Bevölkerung als auch Grünflächen auf bevorstehende Gefahren des Klimawandels vorzubereiten.
Erwartete Ergebnisse
Die Ergebnisse werden hauptsächlich in kartographischer Form aufbereitet und „easy to use“ für Planer und Entscheidungsträger zur Verfügung gestellt. Der Fokus liegt auf folgenden thematischen Schwerpunkten:
- Surface Urban Heat Island und Urban Thermal Field Variance Index
- Kühlungspotenzial und Trockenvulnerabilität urbaner Grünflächen
- Hitzevulnerabilität der urbanen Bevölkerung