Das Einzugsgebiet des Röstbaches befindet sich im Südwesten Sachsen-Anhalts, im Übergangsbereich vom großen Unstrut-Helme-Ried zum Durchbruchstal der Unstrut durch das Triasland. Der Röstbach entwässert mit seinen Zuflüssen den östlichen Teil der Finne und mündet am Rand der Ortslage Memleben in die Unstrut.
Das Gebiet gehört zum Altsiedelland und kann somit auf eine sehr lange Nutzungsgeschichte verweisen. Dies wird unter anderem durch die unmittelbare Nachbarschaft zum Fundort der Himmelsscheibe von Nebra und zur Kaiserpfalz Memleben dokumentiert. Aufgrund der günstigen klimatischen und Bodenbedingungen herrscht hier Ackerbau vor. Die ehemaligen Überflutungsgebiete der Unstrut in den 1960er Jahren mit dem Ziel eingedeicht und melioriert, neben dem Hochwasserschutz auch die fruchtbaren Auenböden für die landwirtschaftliche Nutzung dauerhaft zu erschließen. Das Bodenmosaik ist damit sehr vielfältig und reicht von Auenbraunerden über Schwarz- und Parabraunerden im Übergang zur Finne bis hin zu Rendzinen in deren Höhenlagen. Das Landschaftsmosaik ist dort noch recht kleinteilig und divers.
Aufgrund der guten Erreichbarkeit und Arrondierung der Terrains, der Diversität der Landschaft sowie der langjährigen Kooperation mit dem ortsansässigen Agrarbetrieb und der Gemeindeverwaltung führt die Geoökologie dort seit 2006 Geländepraktika durch. Schwerpunkte sind dabei die Arbeit mit meteorologischen, bodenkundlichen und hydrologischen Feldmess- und Probenahmemethoden. Dies dient als Grundlage zur Analyse des standörtlichen und einzugsgebietsspezifischen Wasser- und Stoffhaushaltes sowie der Bewertung von Landnutzungseffekten für Bodenzustand, Abflussbildung und Wasserqualität.
Partner vor Ort:
- Agrargesellschaft Wohlmirstedt mbH
- Gemeindeverwaltung Kaiserpfalz