Geoökologie im Studium
Geoökologie in Halle studieren
Am Beginn des Studiums steht die physische Geographie: Klima-, Hydro-, Boden- und Vegetationsgeographie sowie Geoökologie. Fachliche Vertiefungen etwa in der Geologie, Bodenkunde oder Botanik sind möglich. Methodisch bieten wir die gesamte Palette der geoökologischen Datengewinnung an. Zwei Projektstudien und ein Praktikum dienen der praxisnahen Vertiefung. Unser MSc-Angebot konzentriert sich auf die Analyse von Landnutzungssystemen mittels Feld- und Laborerfassung, Fernerkundung und Modellierung. In der Lehre verwenden wir verstärkt einen Blended-Learning-Ansatz. Wir beraten Sie gerne.
Gelände und Labor
Im Studium werden Methoden zur Erfassung verschiedener Umweltmessgrößen wie Klima, Boden, Vegetation und Wasser im Gelände vermittelt. Mittels einer umfangreichen Messtechnik beproben unsere Studierenden Landschaftslabore und Projektgebiete. Bodenphysikalische sowie boden- und gewässerchemische Analyseverfahren werden im Geoökologischen Labor erlernt. Im Projektstudium des BSc- und im MSc-Programm werden die gewonnenen Daten darüber hinsichtlich geographischer Fragestellungen ausgewertet. Wir legen großen Wert auf digitale Eingabe und Bereitstellung der Messdaten aus unseren Lehrveranstaltungen.
Fernerkundung und Geodaten
Eine Besonderheit in Halle ist die Verbindung der Gelände- und Laborerfassung mit der Fernerkundung und Geodatenintegration. So sind Verfahren zur Extrapolation der Punktmessungen auf die Landschaftsebene Teil des Lehrprogramms. Dazu steht uns eine UAV-Flotte mit umfangreicher Sensorik zur Verfügung (optische, thermale und LiDAR-Daten). Ebenso werden im Studium Satellitendaten und Klimaprojektionen zur Analyse von Landnutzungssystemen ausgewertet. Bereits im BSc-Studium werden dazu Grundlagen in R-Statistik gelegt. Die Veranstaltungen sind mit dem Fachgebiet „Digitale Geographie“ abgestimmt.
Mensch-Umwelt-Beziehungen
Alle unsere fortgeschrittenen Angebote vermitteln Inhalte zu aktuellen Fragen von Mensch-Umwelt-Beziehungen, etwa in Agrarlandschaften und Flusseinzugsgebieten. Im MSc- Studium „Global Change Geography – International Area Studies“ widmen wir uns speziell den Herausforderungen des globalen Wandels für Geoökosysteme und beleuchten Forschungsansätze zu Landnutzungssystemen, Böden und Wasser- und Stoffflüssen etwa vor dem Hintergrund von „Telecoupled Systems“ oder des „Water-Energy-Food Nexus“. Möglichkeiten zu Abschlussarbeiten bestehen in unseren Projekten, etwa zu Fragen des Land- und Wassermanagements in Zentralasien, Mitteleuropa und Subsahara Afrika.
Wir bieten Veranstaltungen für alle BSc und MSc Studiengänge der Geographie sowie für das Lehramt an. Diese Veranstaltungen werden teilweise auch für Studierende im BSc und MSc Manamgement natürlicher Ressourcen sowie im internationalen MSc Biodiversity Sciences angeboten.
Wir unterstützen Chancengleicheit und befürworten ausdrücklich eine akademische Weiterqualifikation im Ausland.
Bachelor-Module
- Kenntnisse über Steuergrößen, Prozesse und Strukturen des Erdsystems
- Befähigung zur geosystemischen und geoökologischen Analyse und Bewertung von Prozessen des Erdsystems mit unterschiedlichem Skalenbezug
- Beherrschung der physisch-geographischen und geoökologischen Terminologie in angemessener Breite und Differenzierung
- Anwendungsbereite theoretische Kenntnisse
- Methoden und Instrumente zur Gewinnung von primären Daten im Gelände kennenlernen
- theoretische Grundlagen des Messens im Gelände und der Messprinzipien verstehen
- Fehleranalyse und Bewertung der Richtigkeit primärer Daten verstehen
- Methoden der Probenahme im Gelände anwenden
- Geländedaten aufbereiten und darstellen
- Befähigung zur Ableitung chemischer und physikalischer Größen und Parameter zur Beantwortung geoökologischer Fragestellungen
- Kenntnisse der Bewertung und Wichtung chemischer und physikalischer Größen für die Landschaftsfunktionen
- Befähigung zur Einschätzung des Arbeitsaufwandes zur Gewinnung primärer chemischer und physikalischer Daten im Labor
- Kenntnis der Arbeitsabläufe bei der Gewinnung primärer chemischer und physikalischer Größen
- berührungslose Erfassung von Geoinformation durch Drohnen, Flugzeuge und Satelliten als geoökologische Arbeitsmethode kennenlernen
- flächenhafte Geoinformation interpretieren
- digitale Auswertung fernerkundlicher Geoinformation als Vorbereitung zur Kartenerstellung verstehen und veranschaulichen
- Vertiefung der Kenntnisse über Steuergrößen, Prozesse und Strukturen des Erdsystems
- Befähigung zur geosystemischen und geoökologischen Analyse und Bewertung von Prozessen des Erdsystems mit unterschiedlichem Skalenbezug
- Festigung der physisch-geographischen und geoökologischen Terminologie in angemessener Breite und Differenzierung
- Weiterentwicklung anwendungsbereiter theoretischer Kenntnisse
- Befähigung zur adäquaten Darstellung physisch-geographischer und geoökologischer Kontexte in Wort und Schrift
- Strukturen von Geodaten erkennen und verknüpfen
- den Umgang mit Geodaten am Computer verstehen und anwenden
- verschiedene im Labor, im Gelände oder mittels Fernerkundung erfasste Geodaten beurteilen und verknüpfen
- Verfahren zur Gewinnung primärer chemischer und physikalischer Informationen als Grundlage der Geosystemanalyse entwickeln und umsetzen
- chemische und physikalische Größen für die Landschaftsfunktionen kennen, bewerten und wichten
- Arbeitsabläufe bei der Gewinnung primärer chemischer und physikalischer Größen kennen
- Arbeitsaufwand zur Gewinnung primärer chemischer und physikalischer Daten einschätzen
- eigenständig messen und Bewertung von Messungen vornehmen
- Lösungsansätze zu praxisrelevanten Fragestellungen entwickeln
- interdisziplinäre Zusammenhänge erkennen
- Erfahrungen in Diskussionsführung, Diskussionsleitung und Gruppenarbeit gewinnen
- fachliche Grundlagen und Methoden in konkreten Aufgaben anwenden und implementieren
- Lösungsansätze zu forschungsrelevanten Fragestellungen entwickeln
- interdisziplinäre Zusammenhänge erkennen, Erfahrungen in Diskussionsführung, Diskussionsleitung und Gruppenarbeit gewinnen
- fachliche Grundlagen und Methoden in konkreten Aufgaben anwenden und implementieren
- fachwissenschaftliche Modellvorstellungen auf die regionale oder lokale Ebene projezieren
- Räume nach Genese, Struktur und Funktion analysieren
- Geosystemgliederung als Ergebnis des Zusammenwirkens physisch-geographischer Gegebenheiten und deren anthropogener Nutzung und Überprägung interpretieren
- einen Praktikumsplatz selbständig beschaffen
- Arbeitsabläufe in der berufsbezogenen Praxis kennen, verstehen und anwenden
- im Studium erworbene Kenntnisse in der Praxis anwenden
Master-Module
- Theoretische Konzepte zur Erfassung, Analyse und Bewertung des Globalen Wandels und der Nachhaltigkeit benennen, abrufen, beschreiben, unterscheiden, interpretieren und erklären
- Landsysteme als Ergebnis globalen Wandels erkennen, interpretieren und differenzieren
- Lösungsansätze, sowie die Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Erarbeitung selbiger kennenlernen, gegenüberstellen und vor dem Hintergrund ihrer Nachhaltigkeit kritisch bewerten
- Wissen über den Zustand und Entwicklungen (Trends) von Landsystemen anhand von Fallstudien sammeln, anwenden, bewerten und damit argumentieren
- Digitale Daten und Werkzeuge, Landsysteme zu erfassen, eigenständig nutzen, und damit Treiber und Auswirkungen von Veränderung der Landsysteme erkennen und bewerten
- Vertiefendes Fachwissen zur Klimageographie und zu Klimawandel sammeln, erweitern und diskutieren
- Messung von Klimavariablen und Modellierung von Klima beschreiben, interpretieren und im Kontext von Klimawandel bewerten
- Ursache-Wirkungsgefügen zu Klimawandel, Auswirkungen und möglichen Anpassungsmaßnahmen (Mensch-Umwelt-Beziehung) selbständig analysieren
- Klimatische Veränderungen auf verschiedene Ökosysteme und darin lebende und wirtschaftende Sektoren identifizieren, strukturiert beschreiben und diskutieren sowie hinsichtlich der Stärke und Art der Auswirkungen kategorisieren und einschätzen
- Klimamessdaten und Projektionen selbständig analysieren
- die Aussagekraft von Geodaten zu Klima- und Klimawandel anhand erworbener Kenntnisse zu Unsicherheiten und deren Quellen eigenständig und korrekt beurteilen
- Unter Anleitung Quellcode für die Analyse von Klimaindikatoren entwickeln
- selbständig forschungsrelevante geoökologische Fragestellungen herleiten, Lösungsansätze entwickeln und implementieren
- Geoökologischer Fragestellungen in chemische und physikalische Messgrößen umwandeln
- Unterschiede zwischen der Generierung der Messgröße im Labor und dem Zustand oder Prozess in der Landschaft erkennen, beschreiben, diskutieren und bewerten
- Flächenhafte Modellierung von Umweltvariablen und Austauschprozessen der Landoberfläche durch Fernerkundung und Modellierung (Upscaling) beschreiben, diskutieren und anwenden
- Raum- und Zeitskalen sowie Skalenübergängen von geoökologischen Messdaten im Boden-Vegetation-Atmosphäre Prozess sicher verstehen und eigenständig anwenden
- Mess- und Modellungenauigkeiten und deren Auswirkungen auf die Dateninterpretation selbständig einschätzen
- Instrumente der Forschungsförderung aufzählen und diskutieren
- Anforderung an Forschungsanträge beschreiben und anwenden
- Existierende Forschungsprojekte bewerten
- Forschungsrelevante Fragestellungen selbständig herleiten und Projektvorschläge definieren
- Projektentwicklung und Projektmanagement verstehen und anwenden
- Theorien und Konzepte der Landsystemforschung an ausgewählten Beispielen vertiefen und diskutieren
- Methodische Arbeiten im Gelände, Labor oder am Computer (z.B. GIS und Fernerkundung) selbständig konzipieren, durchführen und bewerten
- Selbständig Erwartungen an ein Praktikum formulieren und einen Praktikumsplatz beschaffen
- An einer Forschungseinrichtung, auch in einem Forschungsprojekt, einer Behörde oder in der privaten Wirtschaft Einblicke in das Berufsleben anhand von Arbeitsaufträgen sammeln und erweitern
- Den eigenen Berufswunsch kritisch auf Basis des Praktikums reflektieren
- Methodisches Vorgehen bei geographischen Forschungsfragen zu Mensch-Umweltbeziehungen in regionalen Kontexten aus ökologischen, ökonomischen und sozialen Perspektiven kennenlernen, verstehen, anwenden und bewerten
- Geographische Sachverhalte vor Ort kennenlernen und verstehen, diskutieren und kritisch reflektieren
- Konzeptionelle Grundlagen im Umgang mit digitalen Daten und Big Data erkennen, beschreiben und anwenden
- Geodaten (Raster, Vektor), u.a. im Zusammenhang mit Big Data, eigenständig in ihrer Struktur verstehen und analysieren
- Programmierung und Parallelprogrammierung in Grundzügen verstehen und anwenden
- Gängige Open Source Pakete wie R oder QGIS für die Analyse und Visualisierung von Geodaten verstehen und anwenden
Offene Bachelor/Master Themen
Falls Sie vorhaben, Ihre Abschlussarbeit in der Fachgruppe Geoökologie zu schreiben, sprechen Sie bitte nicht mehr die Mitarbeiter/-innen der Fachgruppe direkt an.
Stattdessen senden Sie an das Sekretariat der Fachgruppe Geoökologie (Frau Nancy Trinks, nancy.trinks@geo.uni-halle.de) eine E-Mail, in der Sie unter Angabe Ihres Namens, Vornamens, Matrikelnummer und Studiengang in wenigen Sätzen Ihren Themenwunsch und Zeitplan skizzieren sowie die gewünschten Gutachter/-innen bzw. Betreuer/-innen angeben. Die Vorstellung der möglichen Themen für die Abschlussarbeit darf noch sehr vage sein und Sie können auch mehrere Bereiche/Gebiete für das zu bearbeitende Thema der Abschlussarbeit angeben.
Auf Grundlage Ihrer Skizzierung möglicher Themen für die Abschlussarbeit wird der/die inhaltlich am besten geeignete Gutachter/-innen bzw. Betreuer/-innen ausgewählt.
In der Regel werden Sie innerhalb von vier Wochen vom Sekretariat der Fachgruppe Geoökologie eine Rückmeldung per E-Mail erhalten.
Hier finden Sie weitere Informationen zur Betreuung von Abschlussarbeiten und unseren Anforderungen an ein Exposé.
- Charakterisierung von in-situ Konzentrationsmessungen von CO2 in verschiedenen Ökosystemen – Kontakt: Dr. Thomas Thienelt
- Charakterisierung der potentiellen und realen ET an Agrarstandorten – Kontakt: Dr. Thomas Thienelt
- Modellierung mittels Fernerkundung – Kontakt: Prof. Dr. Christopher Conrad
- Ableitung von Extremwetterindikatoren – Kontakt: Dr. Markus Möller
- Erfassung und Bewertung grundwasserabhängiger Vegetation und Ökosysteme – Kontakt: Léonard El-Hokayem
- Landnutzungswandel und Dynamik der Landoberfläche – Kontakt: Prof. Dr. Christopher Conrad
- Untersuchung allometrischer Beziehungen von Flurgehölz-Strukturen mittels UAV Daten – Kontakt: Dr. Mike Teucher
- Ableitung phänologischer Metriken und Phasen – Kontakt: Dr. Markus Möller
- Fusion von Satellitenbilddaten – Kontakt: Dr. Markus Möller
- Geoökologische Modellierung von Einflussfaktoren der Land-Use Intensity, Landschaftsstruktur und Geoökologischer Diversität auf die Wasserqualität von Stillgewässern in Deutschland – Kontakt: PD Dr. habil Angela Lausch
- Ableitung von Indikatoren der Land Use Intensity/Hemeroby mittels Remote Sensing, Traits, Patternrecognition sowie machine Lerning Ansätze (Clusterverfahren) aus in 14 Europäischen Testgebieten – Kontakt: PD Dr. habil Angela Lausch
- Ökologische Modellierung der Einflussfaktoren von Forest Intensity, Landschaftsstruktur, Variablen der Bio-Geodiversität auf den Borkenkäferbefalle im Nationalpark Bayerischer Wald – Kontakt: PD Dr. habil Angela Lausch
- Review-Arbeit: Zusammenstellung von existierenden Ansätzen und Indikatoren zur Ableitung und Quantifizierung der Hemeroby – Kontakt: PD Dr. habil Angela Lausch
- Review-Arbeit: Zusammenstellung von existierenden Ansätzen und Indikatoren zur Ableitung und Quantifizierung der Land-Use Intensity (LUI) in Agrar-Forst-und Urbanen Landschaften – Kontakt: PD Dr. habil Angela Lausch
- Review-Arbeit: Zusammenstellung von existierenden Ansätzen und Tools zur Semantic Data Integration von GIS und RS Daten – Kontakt: PD Dr. habil Angela Lausch
- Integrierte Einzugsgebietsanalyse und –modellierung (Einfluss von Landnutzung auf Wasser- und Nährstoffflüsse, Biodiversität, etc.) – Kontakt: Prof. Dr. Martin Volk
- Maßnahmen zur Wasser- und Nährstoffretention in Einzugsbieten – Kontakt: Prof. Dr. Martin Volk
- Trendanalysen (Landnutzung, Klimaparameter, Gerinneabfluss, ökologischer Mindestabfluss) – Kontakt: Prof. Dr. Martin Volk
- Integrating Water Balance Modeling and Remote Sensing for Estimating Surface Water Utilization in Irrigated Agricultural Regions of Central Asia – Kontakt: Dr. Ing. Muhammad Usman
- Comparative Analysis of HYDRUS-1D Model Simulations Using ERA5 Remote Sensing Data and Field-Based Soil Hydrodynamic Parameters in the Merbitz Region, Germany – Kontakt: Dr. Ing. Muhammad Usman
- Evaluation of Soil Moisture Data from ERA5 Using Sensor-Based Data in the DEMIN Region, Germany – Kontakt: Dr. Ing. Muhammad Usman
- Methodenvergleich Textur– oder Aggregatstabilitätsanalysen – Kontakt: MSc. Moritz Koza
- Dynamische Bodenerosionsmodellierung und –parametrisierung – Kontakt: Dr. Markus Möller
- Modellierung von Synergien zwischen Cosmic Ray Neutron Sensing (CRNS)-Roverdaten und airborne Hyperspektral- und/oder Hyper-TIR-Daten zur Abschätzung der Bodenfeuchte in der Harzregion – Kontakt: PD Dr. habil Angela Lausch
- Modellierung von Synergien zwischen Cosmic Ray Neutron Sensing (CRNS)-Roverdaten und Sentinel 2 und Landsat Oli (TIR) Daten zur Abschätzung der Bodenfeuchte in der Harzregion – Kontakt: PD Dr. habil Angela Lausch
- Analyse der Veränderungen des Nährstoffhaushaltes innerhalb des Landschaftslabors Merbitz – Kontakt: Dr. Julia Pöhlitz
- Analyse der räumlichen Variabilität ausgewählter Bodenparameter unterschiedlicher Skalierung auf der Basis von GIS und geostatistischer Methoden zur Abgrenzung standortspezifischer Bewirtschaftungszonen – Kontakt: Dr. Julia Pöhlitz
- Fruchtartenklassifikation – Kontakt: Dr. Markus Möller