Die aktuelle Biodiversitätskrise ist in den Tropen besonders ausgeprägt, wo der demografische Druck hoch und viele Ökosysteme anfällig sind. Intakte Ökosysteme bieten wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen, sowie verschiedene Ökosystemdienstleistungen für den Menschen und unterstützen damit die Qualität der Lebensgrundlage. Daher ist es wichtig, die biologische Vielfalt nicht nur in Naturschutzgebieten, sondern auch in anthropogenen Landschaften zu erhalten. Dabei spielt die Einbindung der lokalen Gemeinschaften eine zentrale Rolle und beeinflusst stark die Einstellung und das Verhalten der Menschen gegenüber der Natur und dem Naturschutz. Exklaven verbliebener natürlicher Ökosysteme sind heute vor allem Schutzgebiete wie Naturschutzgebiete, oft aber auch Stätten von kultureller Bedeutung. Die Erhaltung kultureller Stätten verbindet den Schutz der Kultur der Menschen und der biologischen Vielfalt. Sowohl die Kultur als auch die biologische Vielfalt können sich positiv auf die umliegenden Landschaften auswirken. Im Rahmen des Projekte bauen wir ein transdisziplinäres Netzwerk von ForscherInnen, StudentInnen und InteressenvertreterInnen auf, um die Bedeutung kultureller Waldstandorte zu untersuchen und kennenzulernen. Daher werden natur- und sozialwissenschaftliche Ansätze in drei nacheinander stattfindenden Phasen eng miteinander verknüpft.
Projektleitung:
Teilprojektpartner:
- Bahir Dar Universität, Äthiopien
- Pwani Universität Kilifi, Kenya
- Taita Taveta Universität Voi, Kenya
- Universität Passau
- Universität Vechta
- Paris-Lodron-Universität Salzburg
- Senckenberg Deutsches Entomologisches Institut Müncheberg
Hintergrund und Ziele:
- Stärkung, Weiterentwicklung und Verstetigung der Zusammenarbeit zwischen deutschen und ostafrikanischen Akteuren aus Forschung und Praxis
- Unterstützung und Aufbau von Kapazitäten an den afrikanischen Partneruniversitäten, um wichtige Forschungs- und Lehrpläne in den Bereichen Ökologie, Naturschutzbiologie, indigenes Wissen und verschiedene Aspekte der Sozialwissenschaften zu fördern
Erwartete Ergebnisse:
- Gemeinsames Forschen in einem transdisziplinären Netzwerk aus europäischen und ostafrikanischen ForscherInnen und Studierenden
- Bewertung der Gesundheit des Ökosystems, Verständnis von Zusammenhängen und Wechselwirkungen für ausgewählte Standorte
- Identifizierung relevanter Interessengruppen, die potenzielle Verbesserungen vermitteln können
- Umsetzung von Ideen zur Wiederherstellung und Verbesserung der Umwelt und zur Sensibilisierung der örtlichen Bevölkerung für kulturelle und traditionelle Werte